Drei neue Reihen gestartet

28.07.2022

Drei neue Reihen gestartet

Interdisziplinäre Studien zur Wissensgesellschaft

Die Rede von der Wissensgesellschaft ist mittlerweile als Darstellung gesellschaftlicher Wirklichkeit nahezu Konsens. Die gesellschaftlich relevanten Akteure müssen sich darauf einstellen und täglich damit umgehen (lernen). Eine wissenschaftliche Reflexion dieser Situation sollte jedoch nicht nur konstatieren, wie stark die gegenwärtige Gesellschaft von Wissen abhängt. Sie muss überdies fragen, was über dieses Wissen selbst und die genannte Abhängigkeit ihrerseits gewusst wird. Die Frage nach dem Wissen der Wissensgesellschaft führt so zur Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen des Wissbaren, der Verschränkung von Wissen und Nichtwissen mit verschiedenen sozialen Eigenlogiken und der Zunahme von Wissenskonflikten. Dazu wollen die Herausgeber der Reihe „Interdisziplinäre Studien zur Wissensgesellschaft“ Prof. Dr. Dr. Ino Augsberg, Prof. em. Dr. Gunnar Folke Schuppert und Prof. em. Dr. Peter Weingart ein interdisziplinäres Diskussionsforum bieten.

Technik und Religion | Technology and Religion

Die Grundsteinlegung der technischen Zivilisation fand, so Johannes C. Hoekendijk, ohne die Religion statt. Noch bevor die Theologie dazu kam, Technik als relevante Kulturleistung zu reflektieren, hat die Technik selbst die Frage nach Wahrheit und Sinn aufgeworfen. Heute sind Diskurse um die Gestaltung unserer postindustriellen, biotechnischen und digitalen Lebenswirklichkeit Alltag. In dieser Reihe werden die ethischen Fragen in Beziehung zu den Motiven und Überzeugungen gesetzt, die die Entwicklung und Anwendung von Technik beeinflussen. Sinndeutungen in technisierten Gesellschaften und die Rekonstruktion von theologischen Positionen kommen ebenso zum Zug wie die interkulturelle Perspektive. Denn Technik und Religion sind weltweit verbreitet, als Krisenphänomene und Lösungsansätze.

Die Reihe wird herausgegeben von Prof. Dr. Patrick Becker und Prof. Dr. Dipl.-Ing. Axel Siegemund.

Transformation transdisziplinär

Die Schriftenreihe zielt auf die Erschließung grundlegender Veränderungsprozesse in Denk- und Lebensformen, in Kommunikations-, Sozial- und Rechtsverhältnissen, denen sich weder Individuen noch Gesellschaft dauerhaft entziehen können. Sie als Gestaltungsaufgabe zu reflektieren verlangt zum einen ein dynamisches Verständnis von Identität, die sich in ihren geschichtlichen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen je neu konstituiert, ohne als willkürlich konstruiert gedacht werden zu können. Zugleich gilt es im Rückgang auf die Überlieferungsgehalte kultureller und religiöser Traditionen herauszuarbeiten, was als Unverzichtbares und Unverfügbares auch der Gegenwart Orientierung bietet. Die Reihe bildet ein Forum für die Disziplinen überschreitende Erforschung der damit verbundenen Spannungsverhältnisse von Kontinuität und Diskontinuität, von Beharrung und Umgestaltung, von Identifikation und Differenzfähigkeit sowie der daraus resultierenden konfliktreichen Aushandlungsprozesse zwischen Religionen, Kirchen und den Gesellschaften, deren Teil sie sind.

Die Reihe wird herausgegeben von Prof. Dr. Martin Kirschner und Prof. Dr. Thomas Pittrof.