Peer Review

Peer-Review: Die kritische Begutachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse

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Übersicht:

Definiton: Peer-Review

Beim Peer-Review handelt es sich um ein Verfahren, bei dem wissenschaftliche Arbeiten von unabhängigen Experten überprüft werden. Diese Gutachter, auch Peers genannt, bewerten die Qualität, Methodik und Validität der Forschungsergebnisse, bevor diese veröffentlicht werden. 

Relevanz des Peer-Review-Verfahrens

Das Peer-Review-Verfahren stellt sicher, dass wissenschaftliche Erkenntnisse einer kritischen Prüfung durch Fachkollegen unterzogen werden. Dadurch wird die Qualität und Zuverlässigkeit der Forschung gewährleistet, Fehler und Mängel können erkannt und verbessert werden. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Fortschritts und der Qualitätssicherung. 

7 Schritte beim Schreiben eines Peer-Reviews

Das Schreiben eines Peer-Reviews kann in sieben Schritten erfolgen: 

  • 1. Kernelemente aufzählen 
  • 2. Forschungsfrage/Hypothese begutachten 
  • 3. Methodik überprüfen 
  • 4. Struktur bewerten 
  • 5. Quellenarbeit beurteilen 
  • 6. Klarheit evaluieren 
  • 7. Argumentationsstruktur betrachten 

Diese Schritte helfen dabei, die wichtigsten Aspekte der Arbeit zu analysieren und konstruktives Feedback zu geben. 

Methodik

Die Methodik bezieht sich auf den systematischen Ansatz, der in einer wissenschaftlichen Studie oder Forschungsarbeit angewendet wird. Sie umfasst die spezifischen Verfahren, Techniken und Instrumente, die verwendet werden, um Daten zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren. Die Methodik legt den Rahmen fest, wie die Forschungsfrage beantwortet wird und wie die Ergebnisse erzielt werden. Eine solide und angemessene Methodik ist entscheidend, um die Glaubwürdigkeit und Validität einer wissenschaftlichen Studie zu gewährleisten. 

Häufig gestellte Fragen

Wo sehe ich, ob ein Artikel peer-reviewed ist?

Die meisten wissenschaftlichen Zeitschriften geben an, ob sie ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen haben. Dies wird in der Regel auf der Webseite der Zeitschrift, im Impressum oder in den Autorenrichtlinien angegeben. Zudem kann die Angabe „Peer-Reviewed“ auf dem Artikel selbst oder in Datenbanken wie PubMed zu finden sein. 

Wie schreibt man einen Review-Artikel?

Das Verfassen eines Review-Artikels erfordert eine umfassende Literaturrecherche, eine kritische Bewertung und Zusammenfassung der vorhandenen Forschungsergebnisse zu einem bestimmten Thema sowie eine klare und strukturierte Darstellung. Es ist wichtig, die Quellen sorgfältig zu zitieren und die eigenen Schlussfolgerungen gut zu begründen. 

Welche Arten von Reviews gibt es noch?

Neben dem traditionellen Peer-Review gibt es auch andere Arten von Reviews, wie beispielsweise systematische Reviews, Metaanalysen, Literaturübersichten und Cochrane-Reviews. Diese unterscheiden sich in ihrer Methodik und Zielsetzung, dienen aber alle dazu, einen aktuellen Stand des Wissens zu einem bestimmten Thema zusammenzufassen und zu bewerten.

Wo kann ich Hilfe für wissenschaftliche Texte bekommen? 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Unterstützung für wissenschaftliche Texte zu erhalten. Universitäten und Forschungseinrichtungen bieten oft Schreibzentren oder Lektoratsdienste an. Es gibt auch professionelle Lektoren und Korrekturleser, die bei der sprachlichen und inhaltlichen Optimierung von wissenschaftlichen Texten helfen können.

Kritik am Peer-Review-Prozess

Subjektivität: Die Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten durch Gutachter ist subjektiv und kann von persönlichen Vorlieben, Voreingenommenheit oder Meinungsverschiedenheiten beeinflusst werden. Dies kann zu einer ungleichen Behandlung von Autoren und einer Verzerrung der Bewertung führen. 

Zeit- und Ressourcenbeschränkungen: Der Peer-Review-Prozess kann zeitaufwendig sein und erfordert erhebliche personelle Ressourcen. Dies kann zu langen Wartezeiten für Autoren führen und den Veröffentlichungsprozess verlangsamen. 

Konservatismus und Innovationshemmung: Das Peer-Review-System bevorzugt oft etablierte Ideen und Paradigmen, was innovative Ansätze oder kontroverse Ideen benachteiligen kann. Dies kann den wissenschaftlichen Fortschritt behindern und neue Erkenntnisse einschränken. 

Qualitätsmängel: Trotz des Peer-Review-Prozesses können qualitativ schlechte oder fehlerhafte Arbeiten durchrutschen und veröffentlicht werden. Die Überlastung der Gutachter und begrenzte Zeitressourcen können zu einer unzureichenden Prüfung führen. 

Vertraulichkeit und fehlende Transparenz: Der Peer-Review-Prozess ist oft intransparent, da die Bewertungen und Kommentare der Gutachter vertraulich behandelt werden. Dies erschwert die Überprüfung und Nachvollziehbarkeit der Bewertungen. 

Konkurrenz und Interessenkonflikte: In einigen Fällen können Gutachter oder Herausgeber persönliche oder institutionelle Interessen haben, die ihre Bewertungen beeinflussen könnten. Dies kann zu einem Mangel an objektiver und unabhängiger Überprüfung führen. 

Es ist wichtig, diese Kritikpunkte zu berücksichtigen und den Peer-Review-Prozess kontinuierlich zu verbessern, um eine fairere, transparentere und effektivere Überprüfung wissenschaftlicher Arbeiten zu gewährleisten.